Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden erstmals kleinste Moleküle in der Nahrung entdeckt, die entscheidend für den Erhalt der Gesundheit sind. 1912 gab der polnische Wissenschaftler Casimir Funk dieser neuen Molekülgruppe den Namen ‚Vitamine“ – zusammengesetzt aus ‚Vita‘ (Leben) und dem Molekülrest ‚Amin‘.
In den Jahren von 1928 bis 1965 wurden zahlreiche Nobelpreise für die Entdeckung von Vitaminen, bzw. deren Gesundheitsbedeutung an Ärzte und Forscher der ganzen Welt verliehen. Dazu gehörte unter anderem der Niederländer C. Eijkman und der Brite F.G. Hopkins (Vitamin B1), die Deutschen A.O.R. Windaus (Vitamin D) und R. Kuhn (Vitamin B2 und B6), die US-Amerikaner G. H. Whipple, G. R. Minot und W. P. Murphy (Vitamin B12), der Däne H.C.P. Dam (Vitamin K), der Brite W. N. Haworth und der Ungar A. Szent-György (Vitamin C), der Schweizer P. Karrer (Vitamin A), sowie die britische Forscherin Dorothy Hodgkin für die endgültige Entschlüsselung der Struktur von Vitamin B12. Eine vollständige Dokumentation hierzu findet sich auf der Website des Nobelpreis-Komitees: www.nobelprize.org/nobel_prizes/themes/medicine/carpenter/.
Dr. Linus Pauling
Unter dem wachsenden Einfluss der Pharmaindustrie, einer Investmentbranche, die in die Entwicklung synthetischer und patentierbarer Substanzen investiert, wurden die nicht-patentierbaren Natursubstanzen der Vitamine im Laufe des 20. Jahrhunderts immer stärker bekämpft. Das bereits durch zahlreiche Nobelpreise ausgezeichnete Wissen um die Gesundheitsbedeutung von Vitaminen wurde unter dem Einfluss der Pharma-Investmentbranche systematisch aus der medizinischen Ausbildung und Praxis verdrängt.
Mitte des 20. Jahrhunderts war es lediglich eine kleine Gruppe von Ärzten und Forschern, die die Vitaminforschung weiter vorantrieben. Durch die Arbeiten von Dr. R. F. Klenner wurde der zweifache Nobelpreisträger Dr. Linus Pauling auf die Vitaminforschung aufmerksam. Er war es der Mitte der 1960er Jahre auch den Begriff ‚Orthomolekulare Medizin‘ (‚ortho‘ ist das griechische Wort für ‚richtig‘) prägte. 1974 wurde das ‚Linus Pauling Institut für Orthomolekulare Medizin‘ in Palo Alto, Kalifornien gegründet..
Dr. Matthias Rath
1989 lud der Nobelpreisträger Pauling den jungen Arzt und Wissenschaftler, Dr. Matthias Rath ein, an seinem Institut in Kalifornien die Herzkreislauf-Forschung aufzubauen. Diesen Forschungszweig war neu am Linus Pauling Institut, das sich bis dahin vorwiegend mit der Rolle von Vitamin C bei Krebs und Erkältungskrankheiten befasst hatte.
Dr. Rath hatte das Interesse des Nobelpreisträgers mit seinen Forschungsarbeiten zu einem neuartigen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen geweckt, dem Lipoprotein(a), die er gemeinsam mit seinen Kollegen an der Universität Hamburg durchgeführt hatte. Von 1990 bis 1992 publizierte Dr. Rath – unterstützt durch Dr. Pauling – grundlegende Arbeiten zu Lipoprotein(a), das sich als entscheidendes Molekül nicht nur zur Entschlüsselung der Ursachen der Herz-Kreislauferkrankung herausstellte, sondern auch entscheidende Hinweise auf die Identifizierung der Schlüsselmechanismen der Krebszellausbreitung lieferte.
Die folgenden wissenschaftlichen Arbeiten legten die Grundlagen für unser modernes Verständnis dieser beiden Volkskrankheiten:
Herz-Kreislauf-Erkrankung:
- Solution to the Puzzle of Human Cardiovascular Disease [Link]
- Unified Theory of Human Cardiovascular Disease [Link]
Zusammenfassung dieser Grundlagenarbeiten: Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in erster Linie das Ergebnis zunehmender Instabilität der Arterienwände infolge eines langfristigen Mangels an Vitamin C und anderer Mikronährstoffe in unserer Nahrung. Ähnlich wie bei der Seefahrerkrankheit Skorbut, führt Vitaminmangel auch hier zu einer verminderten Produktion von Kollagen und anderen Stabilitätsmolekülen. Beim Versuch, die strukturell geschädigten Blutgefäßwände zu reparieren, produziert unser Körper vermehrt fetttransportierende Moleküle (Lipoproteine) und andere Stoffwechselprodukte, die sich zum Zweck der Reparatur in den Gefäßwänden ablagern. Setzt sich auf Grund langjähriger Mangelernährung dieser Reparaturprozess immer weiter fort, sind gefährliche atherosklerotischen Plaques die Folge. Die zugrundeliegende Instabilität der Blutgefäßpipeline tritt zuallererst in den Koronararterien des Herzens zutage, die infolge der andauernden Pumpleistung des Herzens einer besonderen Belastung ausgesetzt sind. Dieses neue Verständnis der Herz-Kreislauf-Erkrankung erklärt zum ersten Mal, warum Millionen Menschen an Herzinfarkten sterben – und warum Infarkte anderer Organe nur selten auftreten.
Krebs:
- Plasmin-Induced Proteolysis [Link]
Zusammenfassung dieser Grundlagenarbeit: Krebs ist gekennzeichnet durch die Zerstörung des Körpergewebes durch Krebszellen, als Voraussetzung für deren Ausbreitung am Ursprungsort (Invasion) und deren Ausbreitung in andere Organe. Hierzu produzieren Krebszellen biologische ‚Schneidewerkzeuge‘(Enzyme), die unkontrollierte und unaufhörlich Kollagen und anderen Bindegewebsmolekülen verdauen. Da dieser Prozess unter bestimmten Bedingungen auch von gesunden Zellen benutzt wird – wenn auch streng kontrollierten Bedingungen – hat der Körper normalerweise kaum Abwehrmöglichkeiten gegen den Krebsprozess. Unsere Forschung hat wichtige Mikronährstoffe identifiziert, die in der Lage sind, diesen unkontrollierten Prozess der Krebsausbreitung auf natürliche Weise zu blockieren.
1992: Dr. Raths und Dr. Paulings historischer Aufruf ‚Das Ende der Herzkrankheit ist in Sicht!‘
Mit seinem letzten öffentlichen Aufruf unterstützte der Nobelpreisträger die wissenschaftlichen Entdeckungen von Dr. Rath und ihre weitreichenden Konsequenzen für die Gesundheit der Menschen weltweit. Im April 1992 starteten die beiden Wissenschaftler den historischen „Aufruf zur weltweiten Beseitigung der Herzkrankheit“ („Call for an International Effort to Abolish Heart Disease“). Kurz vor seinem Tod im Jahre 1994 bat Dr. Pauling Dr. Rath, dessen Lebenswerk im Bereich der Vitaminforschung fortzusetzen.

1990er Jahre: Geburtsstunde der Zellular Medizin und Gründung des Dr. Rath Forschungsinstituts für Zellular Medizin
Nachdem sich Mikronährstoffmangel als eine Hauptursache von immer mehr Volkskrankheiten herausgestellt hatte, prägte Dr. Rath 1994 den Begriff der ‚Zellular Medizin‘. Damit schloss sich 150 Jahre nach der Begründung der ‚Zellular-Pathologie‘ der Kreis zur ‚Zellular-Medizin‘. Die Entdeckung der Vitamine zum Einen und der Nachweis einer Mangelversorgung als Ursache von Volkskrankheiten zum Anderen, haben diesen Schritt zwingend nahe gelegt.

1999 gründete Dr. Rath das nach ihm benannte Forschungsinstitut für Zellular Medizin in Santa Clara, Kalifornien. Er bat seine langjährige Wissenschaftskollegin, die weltbekannte Biochemikerin und Molekularbiologin Dr. Alexandra Niedzwiecki die Leitung des Instituts zu übernehmen. Unter Dr. Niedzwieckis Leitung hat sich das Dr. Rath Forschungsinstitut in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einem der führenden Forschungsinstitute der Welt im Bereich wissenschaftlich begründeter Naturheilverfahren entwickelt. Mit über hundert wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die auf der Website des Instituts und auch auf der weltgrößten online Medizin-Bibliothek PubMed einsehbar sind, hat das Dr. Rath Forscherteam die Akzeptanz der Vitaminforschung weltweit geprägt.

Klinische Meilensteine der Zellular Medizin Forschung:
Eine Übersicht der wissenschaftlichen Publikationen des Dr. Rath Forschungs-Instituts finden Sie hier: http://www.drrathresearch.org/publications (in englischer Sprache)